Deutschland Sachsen-Anhalt Lkr. Wittenberg

Wittenberg (I)


Abbildung bei
Saal (1989)

PLZ: 06886

GPS:

Standort: Elstervorstadt, "Dresdener Str.141", 45m westlich vom Kreuzstein, in einer kleinen Grünanlage auf dem eingezäunten Parkplatz des Anglervereins (zugänglich).

Größe / Material: 77:39:27 / Sandstein

Geschichte: Benennung (zusammen mit Wittenberg II): "Brüdersteine". Steinkreuzrest, Arme und Kopf abgeschlagen am Standort durch Koniferenbewuchs kaum sichtbar.

Die beiden "Brüdersteine" in der Elstervorstadt stehen im Garten der Familie Krepp in der Dresdener Straße (Straße Wittenberg-Elster) bei km 2,0 + 12 (I) und 2,0 + 57 (II).
I. Stark beschädigtes Reststück eines lateinischen Kreuzes, dessen Arme und Kopf weitgehend abgeschlagen sind. Der sich verbreiternde Schaft zeigt nur Verwitterungsschäden. Eine Vertiefung auf der Oberfläche des Stumpfes läßt an ein Näpfchen denken, doch kann dazu keine gesicherte Aussage gemacht werden. Der Fuß von 47cm Breite weist auf die anzunehmende ursprüngliche Armbreite hin. Sandstein. 77cm:39cm:27cm. Die Gesamthöhe beträgt 120cm und die größten Ausmessungen im Erdreich 75cmx30cm.
Zeitstellung unsicher, wohl kaum vor 1.Hälfte 15.Jahrhundert. (Saal 1989)

Sage: An der Straße von Wittenberg nach Elster stehen zwei Kreuzsteine in geringem Abstand voneinander. Einst waren zwei Wittenberger Brüder in ein Mädchen aus der Stadt verliebt. Da diese wohl selbst nicht so recht wußte, wie sie zu den beiden stand und wem sie ihre Gunst schenken sollte, wurden die beiden Brüder uneinig, feindeten sich gegenseitig an und schließlich kam es zu einem handgreiflichen Streit, in dem sie zu ihren Messern griffen und sich gegenseitig umbrachten.
Nach anderen sollen sich die beiden Brüder nicht um ein Mädchen, sondern um ihr Erbe gestritten haben, das aus ganzen sechs Morgen Feld bestanden haben soll. Als die Mutter der beiden vom Tod ihrer Söhne erfuhr, brach ihr das Herz und auch sie stürzte leblos zu Boden. (Saal 1992)

Quellen und Literatur:
Brachwitz, O. - Steinkreuze im Gebiet der Elstermündung, in: Nachrichtenblatt der Landeselektrzität GmbH, Überlandwerk Liebenwerda in Falkenberg 8, 1929, S.72
Hinneburg, P. - Die alten Steinkreuze am Wege, in: Glaube und Heimat, Kalender für den Kirchenkreis Wittenberg, 1933, S.52-54
Conrad, H. - Die Brüdersteine bei Wittenberg, in: Nachrichtenblatt der Landeselektrzität GmbH, Überlandwerk Liebenwerda in Falkenberg 13, 1934, S.117-119
Saal, Walter - Verzeichnis der Steinkreuze des Landes Sachsen-Anhalt, Teil I, in: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 36, 1952, S.149-163
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.43
Saal, Walter - Die Wittenberger Brüdersteine, in: Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, 1992, S.17-18
Von Steinkreuzen in unserer Heimat, auf: heimatvereinwittenberg.de
recherchiert und bebildert von Brigitte und Bernd Neumann, Berkenbrück (Foto vom 19.04.2011)



Wittenberg (II)


Abbildung bei
Saal (1989)

GPS:

Standort: Elstervorstadt, "Dresdener Str.141", neben dem westlichen Giebel des alten Wohnhauses, noch frei zugänglich.

Größe / Material: 92:60-30:24-11 / Granit

Geschichte: Benennung (zusammen mit Wittenberg I): "Brüdersteine". Kreuzstein, auf der Vorderseite Einritzung eines Krücken- oder Lothringerkreuzes. Stein verjüngt sich nach oben leicht, beschädigt. Der Kreuzstein erscheint gefährdet, weil derzeit ein neues Gebäude neben dem alten Wohnhaus errichtet wird.

Die beiden "Brüdersteine" in der Elstervorstadt stehen im Garten der Familie Krepp in der Dresdener Straße (Straße Wittenberg-Elster) bei km 2,0 + 12 (I) und 2,0 + 57 (II). [...]
II. Sich nach oben verjüngender Monolith, etwa 45m von I entfernt, nahe des Wohnhauses der Familie Krepp. Der Stein zeigt nach der Straße zu ein eingeritztes Kreuz, das als Krückenkreuz oder auch als Lothringer Kreuz angesehen werden kann, da vom Kopf des eingeritzten Kreuzes ein Riß bis zur Oberkante geht und es daher unklar ist, wie weit der senkrechte Kreuzarm nach oben reichte. Als Krückenkreuz betrachtet, ist der obere Abschluß 7cm lang, der untere 4cm und der Mittelbalken, der keine abschließende senkrechte Begrenzung zeigt, 12cm. Die senkrechte Entfernung zwischen den jeweiligen waagerechten Balken beträgt 17cm. Beschädigungen, wie der bereits erwähnte Riß, sind nur am Oberteil erkennbar. Granit. Der 92cm hohe Stein verringert sich in der Breite von 60cm auf 30cm und in der Stärke von 24cm auf 11cm. Die Gesamthöhe beträgt 165cm, die Breite ist im Erdreich mit 63cm nahezu die gleiche wie an der Erdoberfläche. Zeitstellung unsicher, da datierbare Vergleichsstücke fehlen. Der Sage nach sollen hier zwei Brüder aus Wittenberg um ein Mädchen einen Zweikampf ausgefochten haben, den sie beide nicht überlebten. Erzählt wird auch von einem Pistolenduell. Das Mädchen soll sich aus Verzweiflung vom Stadtkirchturm herabgestürzt haben.
Nach einer anderen Version soll der Streit der beiden Brüder um 6 Morgen Land gegangen und der Mutter der beiden vor Schmerz das Herz gebrochen sein. (Saal 1989)

Sage: An der Straße von Wittenberg nach Elster stehen zwei Kreuzsteine in geringem Abstand voneinander. Einst waren zwei Wittenberger Brüder in ein Mädchen aus der Stadt verliebt. Da diese wohl selbst nicht so recht wußte, wie sie zu den beiden stand und wem sie ihre Gunst schenken sollte, wurden die beiden Brüder uneinig, feindeten sich gegenseitig an und schließlich kam es zu einem handgreiflichen Streit, in dem sie zu ihren Messern griffen und sich gegenseitig umbrachten.
Nach anderen sollen sich die beiden Brüder nicht um ein Mädchen, sondern um ihr Erbe gestritten haben, das aus ganzen sechs Morgen Feld bestanden haben soll. Als die Mutter der beiden vom Tod ihrer Söhne erfuhr, brach ihr das Herz und auch sie stürzte leblos zu Boden. (Saal 1992)

Quellen und Literatur:
Brachwitz, O. - Steinkreuze im Gebiet der Elstermündung, in: Nachrichtenblatt der Landeselektrzität GmbH, Überlandwerk Liebenwerda in Falkenberg 8, 1929, S.72
Hinneburg, P. - Die alten Steinkreuze am Wege, in: Glaube und Heimat, Kalender für den Kirchenkreis Wittenberg, 1933, S.52-54
Conrad, H. - Die Brüdersteine bei Wittenberg, in: Nachrichtenblatt der Landeselektrzität GmbH, Überlandwerk Liebenwerda in Falkenberg 13, 1934, S.117-119
Saal, Walter - Verzeichnis der Steinkreuze des Landes Sachsen-Anhalt, Teil I, in: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 36, 1952, S.149-163
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.43-44
Saal, Walter - Die Wittenberger Brüdersteine, in: Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, 1992, S.17-18
Von Steinkreuzen in unserer Heimat, auf: heimatvereinwittenberg.de
recherchiert und bebildert von Brigitte und Bernd Neumann, Berkenbrück (Foto vom 19.04.2011)


Sühnekreuze & Mordsteine