Deutschland Sachsen-Anhalt Burgenlandkreis

Weißenborn


Abbildung bei
Saal (1989)

PLZ: 06722

GPS:

Standort: An der Nordostecke eines Wäldchens, am Ende des von Stolzenhain durch das Hölltal und über den Sandberg führenden Feldweges.

Größe / Material: 128:84:19 / Sandstein

Geschichte: An der Nordostecke eines Wäldchens, am Ende des von Stolzenhain durch das Hölltal und über den Sandberg führenden Feldweges.
Das Kreuz stand bis 1970 an einem Feldweg, der von dem erstgenannten Feldweg in Richtung Osten abging, aber eingezogen wurde. Der alte Standort befand sich etwa 400m nördlich des jetzigen.
Tatzenkreuz, dessen Kopf und östlicher Arm stark und dessen westlicher Arm geringer beschädigt sind. Auf der Frontseite sind Reste von Einschüssen aus dem Jahre 1945 erkennbar. Im Schaft befindet sich 48cm über dem Boden eine geflickte Bruchstelle, die 1970 bei der Entfernung vom alten Standort entstanden ist. Sandstein. 128cm:84cm:19cm. Frühes 15.Jahrhundert. [...]
Schulz (1959) weist darauf hin, daß auch der alte Standort nicht der ursprüngliche ist, sondern daß dieser sich weiter im Feld befunden habe, was auch ältere Karten bezeugen, und erst bei der Durchführung der Separation sei das Steinkreuz an den Feldweg versetzt worden. (Saal 1989)

Sage: 1949 wurde berichtet, daß hier ein schwedischer Offizier, nach anderen aber ein österreichischer General, begraben liegen soll. Eisel nimmt in seinen Sagen des Vogtlandes, Nr.707, im Bericht über die Schlacht bei Hohenmölsen von 1080 sogar an, daß der Kampf sich bis hierher gezogen habe und deswegen das Kreuz zur Bezeichnung des Schlachtfeldes gesetzt worden sei. Der alte Standort führte die Flurbezeichnung "Am Kreuzstein", während der Sandberg im Volksmunde den Namen "Speckberg" führte. (Saal 1989)

   Nr.707. Die Schlacht, welche Heinrich IV. Anno 1080 bei Droysig gegen seinen Gegenkaiser Rudolph verlor, entspann sich der der Sage nach Anfangs für Heinrich siegreich weit oberhalb Gera's und zog sich dem Elsterthale entlang hinab bis Droysig. Als das kaiserliche Heer dort geschlagen und zum Theil in die Elster gestürzt war, geschah die Verfolgung die Elster wieder aufwärts nach Veitsberg und Weida zu; auf dem Pedelwitzer Berge aber konnte man früher auf einem Felde noch das steinerne Kreuz sehen, welches das Schlachtfeld anzeigte. (Eisel 1871)

Quellen und Literatur:
Eisel, Robert - Sagenbuch des Voigtlandes, Gera 1871, S.283, Nr.707
Schulz, W. - Steinkreuze im Zeitzer Land, in: Zeitzer Heimat, Nr.6, 1959, S.210-219, 245-250, 271-280
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.63 unter XVIa genannt
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.45
recherchiert und bebildert von Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Foto von Mai 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine