Deutschland Sachsen-Anhalt Ohrekreis

Walbeck


Rückseite

Abbildung bei
Saal (1989)

Zeichnung bei
Pflanz (1931)

PLZ: 39356

GPS: N 52° 16,763', O 11° 4,137'

Standort: Auf dem Walbecker Domberg auf der westlichen Seite des Weges, der von Süden her zur Domruine führt.

Größe / Material: 140:48:22-24 / Muschelkalk

Geschichte: Gotisches Kreuz mit Winkelstützen unter und über den Querarmen. Der südliche Querarm ist zum größten Teil abgeschlagen, auch sonst sind Verwitterungsschäden feststellbar. Der Schaft verbreitert sich stark nach unten, erreicht aber die Breite der Arme nicht. - Der Stein trug eine Inschrift aus gotischen Minuskeln, die aber 1952 nicht mehr entziffert werden konnte und die auch schon Pflanz (1931) nicht mehr gelesen hat. Unter der Inschrift ist ein Kelch zu erkennen. Auch die Darstellung einer Hostiendose ist zu vermuten. Der Stein dürfte daher dem Gedenken eines Priesters gewidmet gewesen sein. Da er unmittelbar am ehemaligen Kirchhof steht, ist das Kreuz womöglicherweise ein Grabkreuz. Erste Hälfte des 15. Jahrhundert. (Saal 1987)

   Walbeck (Kr. Gardelegen. Auf dem Domberg über Walbeck, rechts am Weg, der von Süden her auf die Domruine zu führt, steht ein Kreuz aus Muschelkalk, der eine Arm ist abgebrochen. Es ist 1,29m hoch, 0,46m breit und durchschnittlich 0,23m dick. Es zeigt gotische Zwickel und auf seinem Fuß unleserliche Inschrift und die eingeritzte Zeichnung eines Kelches (mit Hostie?). Es ist orientiert. Der Sage nach ist es das Grabkreuz für die Frau und zwei Kinder des Grafen Lothar von Walbeck, die durch die Härte des Grafen im Winter ein trauriges Ende genommen haben und vor dem Burgtor begraben sein sollen ("Grauer Hermann", Nachr.-Bl. des Heimatvereins Weferlingen u.U., August 1939). (Pflanz 1931)

Sage: Der Sage nach ist das Kreuz das Grabkreuz für die Frau und die beiden Kinder des Grafen Lothar von Walbeck, die hier in einer dunklen, kalten Winternacht vor dem Burgtor umgekommen sein sollen.

Quellen und Literatur:
Pflanz, P. - Die Sühnekreuze in der Altmark, in: Beiträge zur Geschichte, Landes- und Volkskunde der Altmark, hrg. vom Altmärkischen Museumsverein zu Stendal, Band VI, Heft 1, 1931, S.42-43
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Magdeburg, 1987, S.11
recherchiert und bebildert von Ute Fuhrmann / Rainer Vogt, Okt. 2006


Sühnekreuze & Mordsteine