Deutschland Sachsen-Anhalt Burgenlandkreis

Trebnitz / OT von Wetterzeube


nördliche Seite mit
der Einritzung

Abbildung bei
Walter Saal

PLZ: 06722

GPS: N 50° 59.880, O 11° 58,856

Standort: An der Buchheimer Straße gegenüber einer Rinderstallanlage an einer Wegabzweigung.

Größe / Material: 48:49:14 / Sandstein

Geschichte: Der untere Teil und der östliche Arm des Malteser-Kreuzes sind nicht erhalten. Die ursprüngliche Breite dürfte ca. 60cm betragen haben. Die nördliche (=straßenabgewandte) Seite besitzt eine Einritzung, die als Schwert gedeutet werden könnte. Durch die fehlende Basis ist sie leider nicht vollständig.
Das Kreuz wurde in den 1970er Jahren geborgen und befand sich seit dem in der Obhut des Zeitzer Museums. Um das Jahr 2000 wurde es wieder in Trebnitz aufgestellt. (Schumann 2006)

Bei Walter Saal (1989) galt dieses Kreuz noch als verschwunden:
1956 konnte W. Schulz-Tauchlitz in Trebnitz den Rest eines Steinkreuzes sicherstellen, der nur aus einem Kopf und dem rechten Arm bestand. Schulz nahm an, daß der zweite Arm von Anfang an gefehlt hat, aber das ist wohl kaum anzunehmen. Das Reststück war 48cm:49cm:14cm groß. Es wurde durch einen Fuß ergänzt und an der Fundstelle im Ort, am Wege nach Buchheim auf der südlichen Straßenseite nahe der Dorflinde und 50m von einem abgehenden Feldweg entfernt aufgestellt, wobei es eine Höhe von 69cm über dem Erdboden erhielt. Der Kreuzrest bestand aus Sandstein. Die Vorderseite zeigte zwei senkrechte Einritzungen, die sich nach unten etwas verjüngten. Vermutlich war das Oberteil nur mit Zement mit dem neuen Unterteil verbunden worden. Am Standort wurde in den siebziger Jahren ein Rinderstall errichtet. Beim Bau desselben muß das Kreuz auf die Gegenseite des Weges versetzt worden sein, denn hier wurde es angefahren und noch mehr zerschlagen, so daß die Bruchstücke 1980 in das Fundament eines an dieser Stelle errichteten Doppelwohnhauses eingebaut wurden.
Schulz vermutete, daß das Kreuz früher in der Flur "Am Kreuzstein" nördlich des Dorfes gestanden hat, und zwar am Kirchwege von Trebnitz nach Pötewitz. Dieser Weg wurde bei der Separation 1863 eingezogen, und der Großvater des Bauern Alfred Ulrici hat daher das Kreuz, weil es ihm beim Ackern hinderlich war, von hier an sein Dorfgrundstück versetzt.
Der Erzählung nach wird das Kreuz mit der Schlacht von 1080 zwischen Rudolf von Schwaben und Heinrich IV. in Verbindung gebracht, da das Schlachtfeld, wie von den Lokalpatrioten behauptet, nicht bei Hohenmölsen, sondern bei Pötewitz gelegen haben soll. Nach einer Königshofener Erzählung soll das Trebnitzer Kreuz beim Gut hinter einer alten Scheune stehen. Wenn es entfernt würde, solle Unglück über das Gut kommen, da auf der Scheune ein Fluch ruhe. (Saal, 1989)

Sage: 1. Der Standort bezeichnet die Stelle, an der einst eine Gerichts-Eiche gestanden hat.
2. Wenn das Steinkreuz vom alten Standort hinter der Scheune entfernt würde, so solle Ünglück über das Gut kommen.
3. Das Kreuz mit der Schlacht von 1080 zwischen Rudolf von Schwaben und Heinrich IV. in Verbindung gebracht.

Quellen und Literatur:
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.46-47
recherchiert und bebildert von Andreas Schumann, Reichenbach


Sühnekreuze & Mordsteine