Deutschland Sachsen-Anhalt Altmarkkreis Salzwedel

Schwiesau / OT von Klötze


Blick zum Standort

Reste einer weiteren
Inschrift?

PLZ: 39638

GPS:

Standort: Ca. 30m nördlich der Straße Schwiesau-Klötze neben einem ehemaligen, auf die heutige Straße zuführenden Weg, im Jagen 62.

Größe / Material: 58-74:ø42 / Beton

Geschichte: Benennung: "Totschlagstein". Es handelt sich dabei um eine runde Betonstele. Ehemals stand der Stein auf einem runden Betonsockel, der heute noch daneben steht. Der Sockel ist 35cm hoch und hat einen Durchmesser von 51cm. Der Kopf des Steines ist abgeschrägt (abgebrochen?). Unter einem kleinen erhabenen lateinischen Kreuz befindet sich eine nur noch bruchstückhaft lesbare lateinische Aufschrift:

28.91892
Emil Kietzmann
aus
Radolin
Die Inschrift nennt somit das Datum des Mordes, sowie den Namen des Ermordeten und seine Herkunft.

Sage: Die Sitte, solche Stellen, an denen Selbstmörder oder Ermordete begraben liegen, durch Steine zu kennzeichnen oder mit Zweigen zu bedecken, ist weit verbreitet.
Wenn man den Weg von Schwiesau nach Lockstedt verfolgt, so gelangt man zu einer solchen Mordstelle. Dort wurde vor vielen Jahren ein Handwerksbursche ermordet. Die Mörder wurden bald gefasst, es waren zwei jugendliche Burschen, von denen der eine sich im Stendaler Gefängnis selbst entleibte, während der andere, der Schlossergeselle Suhr, dem Beile des Henkers verfiel. Die Mordstelle kennzeichnet ein Stein, auf dem die Tat verzeichnet steht. Ein frommer Aberglauben schmückt mit grünen Zweigen ab und zu den Stein. (Altmärkischer Sagenschatz 1908)

Quellen und Literatur:
Altmärkischer Sagenschatz, hrg. vom Lehrerverband der Altmark, Leipzig und Berlin 1908, S.154
Mittag, Lothar - Sagenhafte Steine, 2006, S.92
recherchiert und bebildert von Lothar Mittag, Salzwedel


Sühnekreuze & Mordsteine