Deutschland Sachsen-Anhalt Burgenlandkreis

Saubach (I)


seitliche Ansicht

Zustand im Aug. 2006
Foto: Exner

Abbildung bei
Saal (1989)

vergleichbare
Armbrusteinzeichnungen
der Region Pirna (Torke)

PLZ: 06642

GPS: N 51° 12,962', O 11° 31,447'

Standort: Im Garten des Grundstücks Thomas-Müntzer-Straße 4.

Größe / Material: 59:47:13 / Sandstein

Geschichte: Bei unserem Besuch im August 2007 konnten wir festellen, daß das bis dahin am Boden liegende Kreuz inzwischen auf der kleinen Wiese hinter dem Haus (hofseitig) aufestellt wurde. Frau Peter (Hausbesitzerin) zeigte uns gerne das Kreuz konnte aber auch zu ihm nichts anderes sagen als bereits bekannt. (Häffner 2007)

Im Grundstück Thomas-Müntzer-Straße 4, am nördlichen Ortsrand. Herr Peter, Besitzer des Grundstückes, fand beim Abbruch eines unbrauchbar gewordenen Schuppens der ehemaligen Neubauernwirtschaft den Oberteil eines parallelkantigen lateinischen Kreuzes. Der Fuß ist schräg abgebrochen, der linke Arm ist oberhalb abgeschlagen, der Kopf zum Teil verwittert, in ihm befindet sich eine kreisförmige Aussparung. Auf dem Kreuz ist eine 32cm hohe Armbrust mit 23cm Sehnlänge schwach eingeritzt. Von der Armbrusthöhe entfällt die Hälfte auf den Schaft, an dem sich links die Spannwinde befindet, ein Viertel auf die Bogenhöhe und das restliche Viertel auf den Bügel, in den der Schütze beim Spannen trat. Sandstein. 59cm (ganze Höhe): 47cm:13cm. Spätes 15. Jahrhundert.
Über den ursprünglichen Fundort des Kreuzes konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. In Saubach konnte sich auch niemand an das Vorhandensein eines Steinkreuzes erinnern. Nach Beendigung der geplanten Bauarbeiten am Grundstück soll das Kreuz im Vorgarten sichtbar aufgestellt werden. (Saal 1989)

Sage:

Quellen und Literatur:
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.27
recherchiert und bebildert von Uwe Exner, Oberröblingen, Aug. 2006
Ergänzungen und aktuelle Fotos von Jost Häffner



Saubach (II)


Blick zum Standort

PLZ: 06647

GPS: N 51° 13,588', O 11° 32,510'

Standort: Wenn man von Altenroda in Richtung Bad Bibra fährt, zweigt ca. 400m nach dem Ortsausgangsschild eine Nebenstraße zum Gasthaus "Zur Wespe" ab. Fährt man an diesem einsam gelegenen Gasthaus vorbei, kommt man nach ca. 300m an eine Wegkreuzung. Hier muß man den linken, grasbewachsenen, mit alten Kirschbäumen bestandenen Feldweg (frühere Kupferstraße) noch ca 300m gehen, ehe der Menhir auf der linken Seite des Weges am Feldrand erscheint.

Größe / Material: 180:55:15 / Sandstein

Geschichte: Der Stein soll vor der Separation "zehn Ruten westlich von seiner jetzigen Stelle" (Grössler, 1904) gestanden haben.

Sage: Nach einer freilich nur unsicheren und schwankenden Sage ist dieser Stein, welcher der lange Stein heißt, ein Denkmal des Sturzes des Thüringischen Königreichs. Nach der Behauptung mancher Umwohner bezeichnete der frühere Standort dieses Steines die Stelle, auf welcher der letze Thüringerkönig Irminfried auf der Flucht von Burgscheidungen erschlagen worden wäre. Diese Auffassung ist vielleicht auf eine Äußerung des M. Cyriacus Spangenberg in seiner Mansfeldischen Chronik (Eisleben 1572, bei Andreas Petri, Fol. 56v) zurückzuführen, welcher anscheinend zuerst schon vor mehr als 300 Jahren im Anschlusse an den mißverstandenen Bericht des Geschichtsschreibers Gregor v. Tours einen Berg bei Saubach - in dem er statt Tulbiacum Subiacum las und dies auf Saubach bei Bibra deutete - als Todesstätte des Königs Irminfried bezeichnet hat.
Nach anderen ist beim langen Stein überhaupt nur ein Großer erschlagen worden, und andere wissen nur, daß Kriegsleute da gefallen sind. (Grössler 1904)

Quellen und Literatur:
Grössler, Prof. Dr. Hermann - Führer durch das Unstruttal von Artern bis Naumburg. Freyburg (Unstrut): Finke, 1904, S.185f.
Schulze-Thulin, Britta - Großsteingräber und Menhire. Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2007.
recherchiert und bebildert von Ute Fuhrmann / Rainer Vogt, Aug. 2007


Sühnekreuze & Mordsteine