Deutschland Sachsen-Anhalt Saalkreis

Räther / OT von Schochwitz


Blick zum Standort

alte Vernagelung

jüngere Vernagelung

Abbildung bei
Kutzke (1940)

PLZ: 06179

GPS: N 51° 30,995', O 11° 44,003'

Standort: Im OT Bolzenhöhe (Krimpe) biegt bei den Vierersteinen die Straße nach Räther ab. Am Ortseingang zweigt in einer Rechtskurve ein Feldweg nach links ab. Der Stein steht nach etwa 500m am rechten Wegrand.

Größe / Material: 145:70:33 / Braunkohlenquarzit

Geschichte: Benennungen: "Der Bauer", auch "Schäferstein" oder "Der Lange Stein".
Auf der Erläuterungstafel ist zu lesen:
Die Bezeichnung Menhir bedeutet in der bretonischen Sprache "langer Stein". Menhire wurden bevorzugt in der Jungsteinzeit aufgestellt. Sie symbolisierten den heroisierten Verstorbenen und dienten als Ersatzleib und Sitz der Seele des Ahnen. Um dessen Hilfe zu erbitten und ihn um Rat zu befragen, waren magische Riten erforderlich, die den Stein zum Leben erweckten, ihn "sprechen ließen". Dabei dürfte Blut als Sitz der Lebenskraft und als lebenspendende Substanz eine Rolle gespielt haben, mit dem man den Stein vitalisieren konnte.
Die Bedeutung der in den Stein von Räther eingehauenen Nägel wurzelt in der Magie und zielt auf das Festhalten und Bannen von Krankheiten usw. Bekannt ist auch die Nagelprobe als Gottesurteil.

Sage:

Quellen und Literatur:
Kutzke, Georg - Die Viersteine von Krimpe, in: Germanien - Monatshefte für Germanenkunde, Berlin, Heft 1, Januar 1940, S.30-33
recherchiert und bebildert von Ute Fuhrmann / Rainer Vogt, Okt. 2007
Ergänzungen von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach


Sühnekreuze & Mordsteine