Deutschland Sachsen-Anhalt Lkr. Mansfelder Land

Augsdorf


Standort

Böschungsseite

die andere Seite

Abbildung bei
Saal (1989)

PLZ: 06308

GPS: N 51° 36,220', O 11° 34,583'

Standort: Die "Alte Dorfstaße" führt in ihrer Verlängerung als Feldweg zum Brosowski-Schacht (sichtbar an großer Abraumhalde). Das Kreuz steht an diesem Feldweg, etwa 300m von den letzten Häusern entfernt, dort wo der Weg einen Knick macht. In der Innenseite des Knicks befindet sich eine mit Strauchwerk bewachsene Böschung. Das Kreuz steht hier in sehr schräger Lage hinter einem Betonteil direkt am Weghang, ist aber nicht einzementiert.

Größe / Material: 73:72:22-23 / Sandstein

Geschichte: "Ein Altertum hat sich Augsdorf noch bewahrt, nämlich das Steinkreuz am Weg zum Brosowski-Schacht. Das Mansfelder Land ist nicht eben arm an diesen seltsamen Denksteinen, über die die Chronisten selten, die Sagen aber meist eine Auskunft geben. Das kleine Feldtälchen südwärts von ihm heißt der Kreuzgrund. Warum es errichtet wurde, wissen wir nicht. Alte Augsdorfer erzählten, daß es um die Mitte des vorigen Jahrhunderts die aufgemalte Inschrift 'Dem Andenken an Gottlieb Staub‘ getragen habe, und noch ältere Kunde will wissen, daß in katholischer Zeit bis hierhin die Feldprozession gegangen sei. (Neuß 2001)

Am Feldweg von Augsdorf zum Paulschacht, jetzt Brosowski-Schacht, zwischen Röß- und Hirtenberg, 300m von den letzten Häusern des Ortes entfernt an der Innenseite eines Wegeknicks. Gegen Abstürzen wurde das am Weghang stehende Kreuz zum Feld hin mit vorgelegten Betonfertigteilen gesichert.
Parallelkantiges lateinisches Kreuz, dessen Kopf durch Abschläge oder wahrscheinlicher durch mehrfaches Abstürzen beschädigt ist; sonst ist das Kreuz gut erhalten. Die beiden Arme verbreitern sich nach unten zu. Bösenburger Sandstein. 90cm:73cm:22cm.
Frühes 15. Jahrhundert. Um 1860 soll das Kreuz die aufgemalte Inschrift "Dem Andenken an Gottlieb Staub" getragen haben. Staub war der Besitzer der benachbarten Felder. (Saal 1989)

   Es steht am Wege zum Paulschacht, etwa 300 Meter von den letzten Häusern des Ortes entfernt. Seine Höhe wurde mit 86 Zentimeter ermessen. Das schlichte Zeichen trägt keinen Schmuck, nur findet sich auch hier das schon beim Bischofroder Kreuz festgestellte Loch. Gefertigt wurde das Mal aus Bösenburger, also Mittlerem Buntsandstein.
   Eine Sage konnte nicht ermittelt werden. Ein alter Augsdorfer berichtete: Das Steinkreuz stand früher etwa 200 Meter weiter südwärts am Hange des Kreuzgrundes. Dazumal waren alle Fluren der näheren Umgebung noch Triften. Dem widersprach aber die älteste Frau von Augsdorf: Das Kreuz stand bereits am Wege, als wir Kinder nach Helmsdorf zur Feldarbeit gingen, und das ist (1925) schon 70 Jahre her. Damals trug das Zeichen die aufgemalte Inschrift: Dem Andenken an Gottlieb Staub. Die Äcker in der Nähe führen noch heute diese Namen, obgleich der Besitzer inzwischen gewechselt hat. Andere Leute in Augsdorf waren der Meinung, daß bis zu dem Steinkreuze in katholischer Zeit die Prozessionen gegangen seien. (Winckler 1936)

Sage: Bis zu dem Steinkreuze gingen in katholischer Zeit die Prozessionen.

Quellen und Literatur:
Winckler, Gustav - Das Augsdorfer Kreuz, in: Die Steinkreuze im Mansfelder Lande, in: Mein Mansfeld. Ein Heimatbuch für das Mansfelder Land, Eisleben 1936, S.70-71, Nr.4
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.17
Neuß, E. - Wanderungen durch die Grafschaft Mansfeld. Im Herzen der Grafschaft, Halle 2001, S.137
recherchiert und bebildert von Ute Fuhrmann und Rainer Vogt, Thale (Fotos von November 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine