Deutschland Sachsen-Anhalt Lkr. Bernburg

Alsleben


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Abbildung bei
Saal (1989)

PLZ: 06425

GPS: N 51° 40.982', O 11° 41.521'

Standort: Östlich an der Straße Alsfeld nach Strenznaundorf.

Größe / Material: 168-185:86:28 / Sandstein

Geschichte: An der Straße von Alsleben nach Strenznaundorf bei km 2,4 + 97 auf der östlichen Straßenseite an der jetzt überackerten Grenze der beiden Gemarkungen.
Parallelkantiges lateinisches Kreuz, dessen Kopf nach der Straße zu zum Teil abgeschlagen ist, die Arme sind oberhalb und geringer unterhalb abgeschlagen bzw. verwittert; am Fuß ist ein Stück auf der nördlichen Seite abgebrochen. Das in den "Bau- und Kunstdenkmälern" erwähnte Rhomboid, das auf Mansfeld bezogen wurde, ist nicht mehr erkennbar. Frühes 15.Jahrhundert. (Saal 1989)

   Auf der Höhe der Straße Strenznaundorf - Alsleben erhebt sich bei Kilometerstein 2,5 das größte Steinkreuz des Mansfelder Landes (190 Zentimeter). Wegen einer eingekratzten Raute am Schafte deutete es Größler als Mansfelder Grenzzeichen. Das ist sicher verfehlt, denn allem Anschein nach wurde die Marke von Narrenhänden angebracht. Dagegen finden sich auf der Rückseite der Kreuzesarme Spuren von Bildwerk, das aber unter den Runzeln der Verwitterung nicht mehr zu erkennen ist. Da das Mal aus Mittlerem Buntsandstein in den Weg vorgerückt steht, wurde es am Fuße stark beschädigt und von vorsorglicher Hand durch einen Prellstein geschützt.
   Die Sage erzählt: Einst ging ein Mann die Straße. Ein schweres Gewitter zog herauf und ein Blitzstrahl schmetterte den Wanderer nieder. Zum Andenken an den Unglücksfall setzten die leute das Kreuz.
   Andere berichten: An der Stelle wurde vor Jahren ein Edler von Krosigk erstochen und zur Erinnerung an die tat das Kreuz aufgestellt.
   In der Nähe des Denksteines hat man Menschenknochen in der Erde gefunden. Die rühren aber wahrscheinlich von einer alten Galgenstätte her, denn die Senke, die zur Saale abfällt, heißt noch jetzt die Galgenschlucht. Ob Zusammenhänge zwischen der Richtstätte und dem Kreuze bestehen, ist sehr fragluch (Winckler 1936)

Sage: Das Kreuz soll zur Erinnerung an einen vom Blitz getroffenen Wanderer errichtet worden sein, während nach einer anderen Version hier ein Edelmann von Krosigk erstochen worden sein soll.
Tatsächlich ist am 18. April 1637 Heinrich von Krosigk von einem schwedischen Plünderer erstochen worden, der Täter wurde aber bald darauf in Alsleben erkannt, verhaftet und am 28. April gerädert. Der Mord soll jedoch nicht an der Straße Alsleben - Strenznaundorf, sondern an der Straße Alsleben - Sandersleben geschehen sein.

Quellen und Literatur:
Größler, Hermann - Nachlese von Sagen und Gebräuchen der Grafschaft Mansfeld und ihrer nächsten Umgebung. in: Mansfelder Blätter 1, 1887, S.21-30
Winckler, Gustav - Die Steinkreuze des Mansfelder Landes. in: Mansfelder Heimatkalender 5, 1926, S.52-58
Winckler, Gustav - Das Kreuz bei Alsleben, in: Die Steinkreuze im Mansfelder Lande, in: Mein Mansfeld. Ein Heimatbuch für das Mansfelder Land, Eisleben 1936, S.71, Nr.5
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.15
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Cottbus (Fotos von Juli 2005)


Sühnekreuze & Mordsteine