ID / Status | 4720 / bekannt, aber noch nicht dokumentiert | Land / Bundesland | Deutschland / Bayern / Landkreis Neuburg-Schrobenhausen | Ort | 86633 Feldkirchen (I) | Standort | In der Augsburger Straße, bei der Einfahrt zum Juliusbräu. | Typ | Steinkreuz | Maße / Material | / keine Angabe | Koordinaten | Standort N 48° 43.605' O 11° 10.837' anzeigen mit: • Google-Maps Karte I | Koordinaten | • Google-Maps Karte II
| Lagestatus | geschätzt nach Lagebeschreibung | externer Link | http://www.augsburger-allgemeine.de/neuburg/Sagenumwobenes-Suehnekreuz-id8680496.html | Text | Sagenumwobenes Sühnekreuz
Neuburg Kreuze sind Zeichen des christlichen Abendlandes - mit verschiedener Bedeutung. Oft stehen sie am Straßenrand und verweisen auf einen tragischen Unfall. In der Augsburger Straße, bei der Einfahrt zum Juliusbräu, steht ein 75 Zentimeter hoher Quarzitblock. Nichts gibt auf den ersten Blick Auskunft über seine Bedeutung.
Von Ludwig Wagner
Doch bereits vor rund 50 Jahren kam ein wenig Licht ins Dunkel: Der Stein, von Hand grob zugehauen, soll ein Kreuz darstellen - aller Wahrscheinlichkeit nach ein Sühnekreuz. Es stand lange zwischen Feldkirchen und Wagenhofen im Straßengraben, vom Staub bedeckt. Beinahe wäre es durch die Ablagerung der Abraummassen des Neuburger Flugplatzgeländes verschüttet worden und für immer verschwunden. Durch das Eingreifen des damaligen Heimatpflegers Michael Eckstein ist es gelungen, das ehrwürdige Denkmal zu sichern.
Die Neuburger Straßenmeisterstelle trug auch dazu bei und gab dem Denkmal an der Wegabzweigung nach Ballersdorf einen würdigen Platz. Inzwischen wurde der Gedenkstein, der wahrscheinlich aus dem Mittelalter stammt, versetzt und steht nun an der Einfahrt der Julius-Brauerei.
Der einstige Bürgermeister von Feldkirchen, Franz Felbermeier, wusste etwas vom "Hörensagen" und kam dem Geheimnis ein wenig auf die Schliche: Als Neuburg noch keine Schranne hatte, mussten die Bauern ihr Getreide zum Verkauf bis nach Eichstätt transportieren. Bereits um ein Uhr nachts mussten die Rösser vor die Wagen gespannt werden, um vor dem Morgengrauen den Marktplatz der Bischofsstadt zu erreichen. Am Steinkreuz fuhren die Fuhrwerke möglichst schnell vorbei, denn dort sollte es spuken. Selbst die gestandenen Fuhrleuten überkam dort ein Gruseln. Laut einer Sage soll nämlich jemand eine Übeltat vollbracht haben, dessen Seele daraufhin keine Ruhe fand.
Augsburger Allgemeine 28. Oktober 2010 |
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