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Die "sieben Kreuze" am Friedrich-Ebert-Platz

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Früher Platners-Anlage geheißen. Hier stand im 16. Jahrhundert eine Gruppe von sieben Kreuzen nebst einer Martersäule, deshalb hieß der Platz seit alters "Bei Den Sieben Kreuzen". 1434 geschieht zwischen Neuhof und Kraftshof ein Totschlag. Als Sühneleistung wird verlangt, daß am Ort der Tat eine Marter aufzustellen sei, wie sie vor dem Thiergärtnertor in Nürnberg sei. Die Marter mit den Kreuzen muß also schon vor 1434 gestanden haben. Aus den Rechnungen über das Hauswesen des Michl Behaim erfahren wir: "... item 1510 am suntag nach sant Erhardstag (13. Januar) hab ich durch Hans Albrecht zalt der Zehetterin pey dem neuen Thor von einem Vogelherd in irem garten pey den sieben creutzen ..." (Aus: J. Kamann "Nürnberger Haushaltungs- und Rechnungsbücher des 15. Jahrhunderts" in Mitteilungen der Vereinigung für Geschichte der Stadt Nürnberg, Band 6, S.101) Und aus den Nürnberger Briefbüchern des Staatsarchivs Nürnberg erfahren wir aus Tom. 171 fol. 1900, daß bei den "syben Kreuzen vor unserer Stadt Nürnberg" anno 1562 ein Totschlag durch Michael Rödner an Conz Zoll verübt wurde. (Mittl. Stud.-Prof. W. Sprung.) Die Karte des Monogrammisten HW aus dem Jahre 1559 verzeichnet die Gruppe als sieben Kreuze und eine Marter, während der Rundplan von 1568 nur mehr 7 Kreuze zeigt, und Paul Pfinzing zeigt in seinem Blatt vom Nürnberger Burgfrieden 1596 nur noch 4 Kreuze. Es hat also den Anschein, daß die Steine im Laufe der Zeit verfallen sind, so daß sich bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts, als Bach seinen "historischen Plan von Nürnberg" fertigt, nur mehr der Name erhalten hat. Heute ist auch der Name vergessen.
(Wittmann, Leonhard – Flurdenkmale des Stadt- und Landkreises Nürnberg, 1963, S.42-43)



Sühnekreuze & Mordsteine