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Steinkreuze, Bildstöcke und Denkmale des mittelalterlichen Rechtes im Spiegel der Philatelie.
von Uwe, Stößel, Saalfeld und Dörte Bleul, Lauchhammer
Ergänzungen von Harald Hartmann und Wolfgang Morscher

Diese Motive sind auf Briefmarken sehr selten aber einigen europäische Postverwaltungen haben Motive von Steinkreuzen, Bildstöcken, Rolandsfiguren und Prangern abgebildet. Allerdings sind bis jetzt noch keine Briefmarken mit Motiven von Sühne- und Mordkreuzen erschienen.
Den Anfang von Briefmarken mit Steinkreuzmotiven machte aber die außereuropäische Postverwaltung der unter südafrikanischer Mandatsverwaltung stehenden ehemalige deutschen Kolonie Süd-West-Afrika, im Jahr 1934. Diese Marke zeigt das Kreuz am Kreuzkap (Cape Cross), dieses Motiv findet sich auch auf Marken von Portugal.
Die deutschen Postverwaltungen gaben in der Zeit der deutschen Teilung bisher nur Marken mit Rolandsfiguren heraus. Die Deutsche Demokratische Republik zwei Sätze mit je vier Marken in den Jahren 1987 und 1989 und die Bundesrepublik eine Marke der Freimarkenserie "Sehenswürdigkeiten" mit dem Roland von Bremen im Jahr 1989.
Irland als Land der keltischen Hochkreuze verausgabte bisher nur zwei Marken mit Motiven der Hochkreuze. Diese beiden Marken zeigen Denkmale aus neuerer Zeit für eine Schlacht und zum Jahrestag der Gründung einer Irischen Fremdenlegion und sind jeweils als Parallelausgaben mit Belgien und Mexiko verausgabt worden.
Keltische Hochkreuze erscheinen aber auf Marken der britischen Insel Man, die ebenso zwei Kleinbogen mit keltischen und nordischen Grabkreuzsteinen verausgabte.
Verschiedene Arten von Steinkreuzen auf Marken wurden vor allem von den Länder Spanien und Andorra (beide Postverwaltungen, spanische und französische Post), ausgegeben.
Marken mit Bildstöcken gaben bisher die Länder Österreich. Liechtenstein und Luxemburg heraus.
Sogenannte Justizkreuze sind auf zwei Briefmarken des Großherzogtums Luxemburg abgebildet.
Litauen legte eine Marke in der Serie "Nationale Symbole", allerdings mit hölzernen Wegekreuzen auf.
Pranger sind vor allem auf den Marken von Portugal und Belgien zu finden.
Die weiteren typischen Motive zum mittelalterlichen Recht, wie Gerichtstische, Richtstätten und Galgen sind bisher auf Marken nicht verausgabt worden.

Uwe Stößel im April 2008

 DDR - Rolande - 1987 

Beschreibung:



 Südwest-Afrika 

Aufschluß für ein Briefmarkenmotiv
   In der Beilage vom 15./16.Mai 1982 fand ich auf S.13 den Beitrag "Eine weitgereiste symbolhafte Säule". Ich beschäftige mich seit Jahr und Tag mit Steinkreuzen, die in unseren Breiten als Sühnesteine mittelalterliche Rechtsdenkmale darstellen. So habe ich auch eine kleine Briefmarkensammlung mit Kreuzmotiven zusammengestellt.
   Der Beitrag hat mir nun Aufschluß über eine Briefmarke gegeben, auf der das von portugiesischen Seefahrern 1485 am Kap Cross (Kaapkruis, Namibia) aufgestellte Kreuz zu sehen ist. Die Marke ist in zwei Ausgaben - mit Beschriftung in englisch und afrikaans - erschienen (Lipsia-KataIog Afrika, 1931, Nr.138 bzw. 150).
   Übrigens las ich kürzlich in einem Artikel, daß im Mittelalter an bekannten Schiffahrtslinien Postablagestellen in ausgehöhlten Steinen eingerichtet wurden. Das ist z.B. 1658 für St. Helena und Kap der Guten Hoffnung bezeugt. Vorbeifahrende Schiffe nahmen die Briefe entsprechend ihrer Fahrtroute mit. Sollte sich bei der Säule von Kap Cross als einem markanten Punkt auch eine derartige Postablagestelle befunden haben? Möglich wäre es durchaus.

Erwin Riske. 5900 Eisenach
(Neues Deutschland, 37.Jg., Nr.154, 3./4. Juli 1982, S.13)

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Sühnekreuze & Mordsteine